Zielgruppe
- PsychotherapeutInnen
- ÄrztInnen mit PsyIII-Diplom
- Klinische PsychologInnen
- MusiktherapeutInnen in eigenverantwortlicher Ausübung
Inhalt
Nach einem Überblick über die neuro- und molekularbiologischen sowie entwicklungspsychologischen Mechanismen der Entstehung stressbedingter Schmerzzustände werden Kriterien zur Abgrenzung von gewebe- und nervenschädigungsbedingten Schmerzen sowie Inhalte einer patientenbezogenen Information zur Therapiemotivation dargestellt. Vor dem Hintergrund des Konzepts einer neurobiologisch fundierten Psychotherapie (Grawe 2004) wird ein störungsorientiertes Therapiekonzept für stressinduzierte Schmerzerkrankungen dargestellt, das 2016 mit dem HEIGL-Preis ausgezeichnet wurde. Im Mittelpunkt stehen dabei vier grundlegende Wirkmechanismen:
- die Veränderung maladaptiver Erinnerungs- und Vermeidungsschemata als Langzeitfolge einer unzureichenden Befriedigung psychischer Grundbedürfnisse in der Kindheit.
- die Veränderung maladaptiver Konfliktbewältigungsstrategien im Alltag.
- der Umgang mit Schmerzmitteln und die Behandlung der Insomnie.
Eingegangen wird auch auf die Differentialdiagnose zur PTBS und der komplextraumatischen Belastungsstörung, bei denen Schmerz ebenfalls ein Hauptsymptom sein kann.
Literatur:
Dobersch J, grosse Holtforth M, Egle UT. Interaktionelle Gruppentherapie bei stressinduzierten Schmerzstörungen. Funktion und Aufgaben des Therapeuten. Psychotherapeut 2018; 63: 226-234.
Egle UT, Zentgraf B. Psychosomatische Schmerztherapie. 3. Aufl. W. Kohlhammer Stuttgart 2020