Wann

Fr., 06.04.2018 - Sa., 07.04.2018    
1. Tag: 10.00 bis 18.00 Uhr
2. Tag: 09.00 bis 17.00 Uhr
16 Unterrichtseinheiten

Wo

zap-wien
Penzingerstraße 52/7, Wien, Wien, 1140

Referent/in

Dr. Ljiljana Joksimovic

Veranstaltungstyp

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Zielgruppe

  • PsychotherapeutInnen – das Seminar entspricht den Fortbildungsrichtlinien des BMG
  • ÄrztInnen mit PsyIII-Diplom – es werden 18 fachspezifische DFP Punkte angerechnet
  • Klinische PsychologInnen – es werden 18 EH vom BÖP angerechnet
  • MusiktherapeutInnen in eigenverantworlicher Ausübung
  • Helferberufe in der Flüchtlingsarbeit

Inhalt

Die psychotherapeutische und psychosomatische Behandlung von MigrantInnen mit Traumafolgestörungen stellt eine besondere Herausforderung für die Gesundheitsdienste dar. Im Seminar wird anhand von konkreten Fallbeispielen das diagnostische Vorgehen bei akuter bzw. bei komplexer Traumatisierung und bei Komorbiditäten in Form dissoziativer, somatoformer und nicht zuletzt psychotischer Symptombilder im transkulturellen Kontext aufgezeigt. Es wird dargestellt, wie und wann kulturelle Unterschiede, Sprachprobleme und soziokulturell bedingte Interpretationen und Bewertungen von Krankheitssymptomen eine Modifikation diagnostischer und traumatherapeutischer Verfahren notwendig machen. Die Zusammenhänge zwischen körperlichen Erkrankungen und Traumatisierungen sollen beleuchtet werden und deren Implikation für die Traumabehandlung erläutert. Außerdem werden Besonderheiten der Traumatherapie mit MigrantInnen in Abhängigkeit von traumatisierenden Ereignissen dargestellt, wie z.B. bei Arbeitsunfällen, intrafamiliärer Gewalt, Krieg etc. Ein besonderes Augenmerk des Seminars wird in der Indikationsstellung unter Berücksichtigung von Krankheitsschwere, kulturellen Prägung und aktuellen Lebensbedingungen stehen. Der Stellenwert der kultursensiblen stabilisierenden Interventionen, der EMDR Behandlung, der Gruppenpsychotherapie in der Bearbeitung der traumatischen Inhalte bei MigrantInnen werden diskutiert. Dabei soll es genug Raum geben für Fragen aus der eigenen Praxis und die Entwicklung pragmatischer Lösungsansätze mit den Ressourcen vor Ort.
Methodisch kommen Theorievermittlung, Fallbeispiele, Videomaterial und Übungen zum Einsatz.