Das Institut und seine Geschichte
Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie (DeGPT) wird 1998 in Deutschland gegründet.
Dr. Sylvia Wintersperger organisiert erste Weiterbildungen zu Traumatherapie. Vereinzelt werden EMDR-Seminare im Berufsverband Österreichischer Psychologen (BÖP) angeboten.
Fortbildungen zu Psychotraumatologie und Traumatherapie sind in Österreich zu diesem Zeitpunkt noch sehr dünn gesät: Die EMDR-Methode als Behandlung der Posttraumatischen Belastungsstörung hat ihren Erfolgszug durch die ganze Welt bereits angetreten, wird in Österreich aber nur sporadisch angeboten. Die Deutschsprachige Gesellschaft für Psychotraumatologie DeGPT ist in Österreich weitgehend unbekannt.
Damit Traumatherapie in allen Facetten, und insbesondere auch die EMDR-Technik sich in Österreich als “state-of-the-art” etablieren kann, bündeln Eva Münker-Kramer, Psychologin und Verhaltenstherapeutin und Sylvia Wintersperger, Psychiaterin und Psychoanalytikerin, ihre Kompetenzen und Energien und gründen das EMDR-Institut Austria sowie das Zentrum für Angewandte Psychotraumatologie (ZAP-Wien) als Doppelinstitut unter einem Dach.
Das Institut nimmt den Betrieb auf. Von Anfang an werden zahlreiche Spezialseminare angeboten, welche den laufenden Weiterentwicklungen in den Anwendungen der Psychotraumatologie Rechnung tragen.
Mit Unterstützung namhafter Kooperationspartner (Arne Hofmann, u.a. Trainer des EMDR-Institutes Deutschland, Lutz Besser, Michaela Huber) wird das erste DeGPT-zertifizierte Weiterbildungscurriculum mit EMDR-Schwerpunkt in „spezieller Psychotraumatherapie DeGPT“ bzw. „Trauma Psychotherapie ZAP“ in Österreich geschaffen. Das Curriculum, ständig aktualisiert bis heute, hat neben den Techniken zur konfrontativen Traumabearbeitung einen Schwerpunkt auf der Vermittlung der EMDR-Technik, gut eingebettet in das Gesamtkonzept von Traumazentrierter Psychotherapie auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft.
In den letzten Jahren haben sich vor allem die Behandlungsansätze in der Therapie der komplexen Traumafolgestörungen – wie kPTBS (DESNOS) und Dissoziative Störungen (DDNOS) – vertieft, verbreitert und differenziert, was in die Seminarangebote aufgenommen wurde und laufend angepasst wird.
Das EMDR-Institut Austria und das Traumainstitut ZAP-Wien werden organisatorisch getrennt. Eva Münker-Kramer leitet das EMDR-Institut Austria und Sylvia Wintersperger das Zentrum für Angewandte Psychotraumatologie (ZAP-Wien). Die Traumatherapie-Weiterbildungscurricula werden weiterhin in Kooperation der beiden Institute angeboten.
Die Psychotraumatologie ist inzwischen deutlich in Österreich angekommen. Einer der Gründe dafür ist die 11. Überarbeitung der ICD mit Gültigkeit ab 1.1.2024. Die ICD-11 bildet in der Neuordnung der psychischen Störungen Traumafolgestörungen deutlicher ab. Zur Diagnose der PTBS gibt ist nun endlich auch die komplexe-PTBS zu finden, weiters erhalten die Dissoziativen Störungen eine eigene Kategorie; Schon in den Jahren davor bieten wir neben den Weiterbildungscurricula vermehrt auch Fortbildungen zur Behandlung komplexer Traumafolgestörungen an.