Spezielle Psychotraumatherapie DeGPT Infoblatt Herunterladen
Überischt: Weiterbildungscurriculum "Spezielle Psychotrtaumatherapie DeGPT"
Das Weiterbildungs-Curriculum in Psychotraumatologie, traumazentrierter Psychotherapie und EMDR nach den Empfehlungen und Richtlinien der DeGPT dient zum Erwerb der Zusatzqualifikation „Spezielle Psychotraumatherapie DeGPT“ und ist für PsychotherapeutInnen, Fachärztinnen für Psychiatrie, ÄrztInnen mit Psy-III Diplom und klinische PsychologInnen möglich.
Das Curriculum ist modular aufgebaut, d.h. die Seminare werden einzeln gebucht und bezahlt. Es gibt keinen Mindest-Zeitraum, in dem die Seminare absolviert werden müssen.
Das Weiterbildungscurriculum nach den Standards der DeGPT stimmt weitgehend mit den Inhalten und Umfang des östereichischen ZAP- Curriculums überein, damit hat es generell schon einen größeren Umfang als die DeGPT als Minimum konzipiert hat. Die österreichischen Weiterbildungsrichtlinien beinhalten prinzipiell ein Minimum von 200 UE.
Das DeGPT-Curriculum des ZAP-Wien beinhaltet zusätzlich noch ein Tages-Seminar zum Überblick über verhaltenstherapeutische Verfahren in der Traumatherapie (Seminar 9), und ein Kurzseminar über „rechtliche Rahmenbedingungen in der Traumatherapie“ (Seminar 10)
Die Weiterbildung beinhaltet ingesamt die
Curriculum-Seminare 1, 2, (Seminar 3 ist nicht erforderlich) 4, 5, 6, 7, 8, 9 und 10.
Zum Abschluss bedarf es noch traumaspezifische Supervision (Minimum 20 UE) Selbsterfahrung (Minimum 8 UE) und ein Abschlusskolloquium, dem insgesamt 4 Falldarstellungen zugrunde liegen, 2 Fälle sind schriftlich vorzulegen.
Der Umfang beträgt aktuell 234 UE.
Zielgruppe des DeGPT-Curriculums:
FachärztInnen für Psychiatrie
PsychotherapeutInnen
ÄrztInnen mit Psy III-Diplom
Klinische PsychologInnen
Inhalte des Weiterbildungscurriculums zur Erlangung des Zertifikats „spezielle Psychotrauma-Traumatherapie -DeGPT”:
Seminar 1 - Grundlagen: Allgemeine und spezielle Psychotraumatologie (18UE)
Geschichte der Psychotraumatologie und gesellschaftliche Dimensionen von Traumatisierung, Neurobiologie und Neurophysiologie von Extremstress, Psychotrauma und Gedächtnisfunktion, Psychotrauma und Bindungssystem, Schocktrauma - Beziehungstrauma -Bindungstrauma, Prozessverlauf psychischer Traumatisierung, PTBS und -komorbide Störungen, Trauma Dynamik und komplexe PTBS, Dissoziative Störungen, Entwicklungstraumastörung und weitere traumaassoziierte Störungsbilder. Grundzüge des therapeutischen Vorgehens bei Traumafolgestörungen. Einsatz von Psychopharmaka.
Seminar 2 - Stabilisierung und Ressourcenarbeit in der Traumatherapie Teil a (18 UE) und Teil b (18 UE)
Überblick zu Theorie und Praxis traumazentrierter Psychotherapie und Behandlung, Indikationsstellung, Phasen der Traumatherapie nach dem Prinzip „Sicherheit zuerst“ Besonderheiten in der Gestaltung der therapeutischen Beziehung und die Rolle der Psychoedukation, Grundsatzes: Stabilisierung vor Trauma Bearbeitung; Distanzierungs-, Stabilisierungs- und Ressourcentechniken bei einfacher PTBS und bei komplexen Traumafolgestörungen; Umgang mit starken Affekten, Einsatz imaginativer Übungen; Methoden zur Ressourcenaktivierung, Ressourcengenerierung und Ressourceninstallation; Erkennen von Traumadynamischen Reaktionen und -Verhaltensmuster,
Fokus in Teil b: Arbeit mit traumadynamischen Verhaltenssymptomen und dysfunktionalen Selbstüberzeugungen bei Ressourcenarbeit auf der „inneren Bühne“.
(Seminare 3 zur Screentechnik sind nicht erforderlich)
Seminar 4 - Traumabearbeitungsmethoden / Traumaintegrationsmethoden : EMDR (62UE)
EMDR Modul I bis III: EMDR-Basisausbildung (38UE) Schwerpunkt non-komplexe TFS
EMDR Modul IV: EMDR-Aufbauseminar (24UE) Schwerpunkt komplexe TFS
Die Durchführung dieser Seminare erfolgt durch das EMDR-Institut Austria, www.emdr-institut.at, eines der Partnerinstitute im deutschsprachigen Raum oder ein/e durch emdria zertifiziert/e EMDR-TrainerIn
Seminar 5 - Traumabearbeitungsmethoden komplexer TFS – Komplexe PTBS - Beobachtertechnik Teil a (16 UE) und Teil b (16 UE)
Behandlung komplexer PTBS und komplexen traumassoziierter Störungen der Persönlichkeit. Techniken zur Förderung der Affektregulation; Umgang mirt dissoziativen Symptomen Arbeit mit dysfunktionalen Selbstüberzeugungen; Symptommanagement bei SVV und anderen selbstschädigenden Handlungen; Trauma Bearbeitung und -integration mittels Beobachtertechnik (Dokumentarfilm-technik)
Seminar 6 - Vertiefungs-Seminar – dissoziative Störungen (partielle DIS und DIS) (16 UE)
Überblick zu Diagnostik und Behandlung von strukturellen Dissoziativen Störungen; Art und Schwere Dissoziativer Symptome bei k- PTBS und Dissoziativer Identitätsstörung Partielle DIS und DIS, (ICD 11)]; Differenzialdiagnostik mit anderen psychiatrischen Störungen (Psychosen, Schizophrenie, Persönlichkeitsstörungen und Zwangserkrankungen) mit klinisch therapeutischen Implikationen; Grundzüge der Arbeit mit dissoziierten inneren Anteilen. Arbeit mit sogenannten Kontroll-identifizierten Anteilen.
Seminar 7 - Umgang mit Akuttraumatisierung (8UE)
Erscheinungsbilder, Screening, psychologische Triage, Grundhaltung und Gesprächsführung, standardisierte Interventionen, Risikofaktoren, Logik und Stufen der Betreuungskette, Betreuungs-Netzwerke.
Seminar 8 - Diagnostik von Traumafolgestörungen (8 UE)
Eine Auswahl der wichtigsten Testinstrumente wird vorgestellt und praktisch eingeübt.
DeGPT-spezifische Seminare
Seminar 9: VT-Verfahren in der Traumatherapie im Überblick (8 UE)
Seminar 10: Rechtliche Rahmenbedingungen in der Traumatherapie (4 UE)
Weiters ist für den Abschluss erforderlich:
Psychohygiene / Selbsterfahrung im Ausmaß von (Minimum) (8 UE)
Traumaspezifische Selbsterfahrung und Psychohygiene wird im Rahmen des Curriculums als Tagesseminar (8UE) angeboten, Themen sind:
Themenzentrierte Selbsterfahrung im Gruppensetting:
Psychohygiene für PsychotherapeutInnen
Selbstdiagnose von sekundärer Traumatisierung und Burnout
Reflexion der eigenen therapeutischen Haltung und Abstinenz
Verfahren zum Selbstschutz für BehandlerInnen
kann aber auch als Einzelselbsterfahrung bei von ZAP-Wien anerkannten TraumatherapeutInnen / TraumabehandlerInnen absolviert werden (s. Liste Absolventen ZAP-Wien, ÖNT und EMDR-Fachgesellschaft Österreich)
Fallsupervision im Ausmaß von (Minimum) 20 UE
Traumaspezifische Supervision eigener Behandlungsfälle (Diagnostik, Indikationsstellung, Behandlungsplanung, Behandlungsverlauf, Trauma Bearbeitung) durch von ZAP-Wien anerkannte SupervisorInnen (s. Menüpunkt Supervision) im Einzelsetting oder in Gruppen (max. sechs TeilnehmerInnen pro Gruppe bei 4 UE).
Zertifizierung – Kollegiales fallbezogenes Gespräch (Anrechnung von 14 UE)
Als Voraussetzungen für die Zulassung zum Abschlusskolloquium nach den Kriterien der DeGPT sind 4 supervidierte und dokumentierte Behandlungsfälle einzureichen:
Die Fallberichte sollten einen Umfang von max. 4-6 Seiten nicht überschreiten.
Insgesamt müssen mindestens 50 Trauma-therapeutische Behandlungsstunden absolviert und dokumentiert worden sein. D.h. Alle vier Fallberichte zusammen müssen insgesamt mindestens 50 Trauma-therapeutische Behandlungsstunden beinhalten.
Die eingereichten Fallberichte sollen unterschiedliche Störungsbilder enthalten (Vollbild PTBS, komplexe Traumatisierung u.a. nach Kindheitstrauma- und - wenn möglich - Akuttraumatisierung)
Alle Behandlungsfälle müssen eine volle Diagnostik (einschließlich mindestens 2 traumaspezifischer Testverfahren) beinhalten.
2 Falldarstellungen müssen dem Abschlusskolloquium zugrunde gelegt werden.
Vorzugsweise sollten die Fälle videodokumentiert sein. (keine Verpflichtung!)
Die Supervision der Behandlungsfälle erfolgt im Verhältnis 1:4. (auf 4 Behandlungs-stunden 1 SV-Stunde)
Zulassungskriterien zur Zertifizierung des DeGPT Curriculums “Spezielle Psychotraumatherapie
Absolvierung der Seminare 1-10 (ausgenommen Seminar 3 - Screen-Technik)
Absolvierung der vorgeschriebenen 8UE traumaspezifische Selbsterfahrung bei von ZAP-Wien anerkannten TraumatherapeutInnen oder durch Teilnahme am gleichnamigen Tages-Seminar.
Absolvierung der vorgeschriebenen mindestens 20 UE traumaspezifischen Supervision eigener Behandlungsfälle (Diagnostik, Indikationsstellung, Behandlungsplanung, Behandlungsprozess, Trauma Konfrontation und - falls möglich - Integration) durch von ZAP-Wien anerkannte SupervisorInnen im Einzelsetting oder in Gruppen (max. sechs TeilnehmerInnen pro Gruppe).
Verfassen von 4 Fallberichten über die Behandlung unterschiedlicher Störungsbilder und Behandlungstechniken, welche von ZAP-SV-innen supervidiert wurden (siehe Fallberichtsvorlage). Bei 2 Fällen sollen Tests (z.B. IES, DES, IK-PTBS) zur Diagnostik eingesetzt worden sein. 1 Fall mit einer KPTBS soll über mindestens 50 Behandlungsstunden gelaufen sein.
Vorgangsweise
Einreichen der Fallberichte und aller genannten Unterlagen: Nach Durchsicht der Unterlagen und positiver Rückmeldung zu den Fallberichten bietet ZAP Wien Zertifizierungstermine innerhalb der nächsten 2-3 Monate an (ausgenommen in der Sommerpause von Juli – August).
Wir empfehlen, mindestens ein halbes Jahr für die praktische Anwendung und Integration des Erlernten in die eigenen Behandlungen nach dem letzten absolvierten Seminar einzuplanen.
(Stand März 2025)
SEMINAR 1 Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumatherapie
Das Seminar vermittelt Grundkenntnisse der Psychotraumatologie und der traumaspezifischen Psychotherapie und Behandlung auf dem aktuellen Stand der Forschung. Dieses Seminar sollte möglichst zu Beginn des Curriculums besucht werden.
SEMINAR 2 TEIL A Stabilisierung und Ressourcenmobilisation in der Traumatherapie Teil 1
Teilnahmevoraussetzung: Wir möchten Sie informieren, dass Kenntnisse im Bereich der Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumatherapie (z.B. Seminar 1) inhaltlich vorausgesetzt werden.
SEMINAR 2 TEIL B Stabilisierung und Ressourcenmobilisation in der Traumatherapie Teil 2
Teilnahmevoraussetzung: Wir möchten Sie informieren, dass Kenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie und Traumatherapie (z.B. Seminar 1) sowie Kenntnisse zur Stabilisierung bei einfachen Traumafolgestörungen (z.B. Seminar 2 Teil 1) inhaltlich vorausgesetzt werden.
SEMINAR 3 TEIL A Screentechnik Teil 1: Einführung in die Screentechnik zur Ressourcenentwicklung, Traumabearbeitung und Traumasynthese
Teilnahmevoraussetzung: Grundkenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie und Traumatherapie (z.B. Seminar 1 - Grundlagen) sowie Kenntnisse zur Stabilisierung bei non-komplexen und komplexen Traumafolgestörungen (z.B. Seminare 2 - Stabilisierung 1 & 2) inhaltlich vorausgesetzt werden.
SEMINAR 3 TEIL B Screentechnik Teil 2: Traumaexposition und Traumasynthese nach dem KReST-Modell inkl. Praxistag
Teilnahmevoraussetzung: Wir möchten Sie informieren, dass Kenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie und Traumatherapie (z.B. Seminar 1) sowie Kenntnisse zur Stabilisierung bei einfachen und komplexen Traumafolgestörungen (z.B. Seminare 2) inhaltlich vorausgesetzt werden. Dieses Seminar kann nur nach dem Besuch vom 1. Teil gebucht werden.
SEMINAR 5 TEIL A Behandlungskonzepte für Menschen mit komplexen TFS – (k-PTBS) Teil 1
Teilnahmevoraussetzung: Wir möchten Sie informieren, dass Kenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie und Traumatherapie (z.B. Seminar 1) sowie Kenntnisse zur Stabilisierung bei einfachen und komplexen Traumafolgestörungen (z.B. Seminare 2) inhaltlich vorausgesetzt werden.
SEMINAR 5 TEIL B Behandlungskonzepte für Menschen mit komplexen TFS – (k-PTBS) Teil 2
Teilnahmevoraussetzung: Wir möchten Sie informieren, dass Kenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie und Traumatherapie (z.B. Seminar 1) sowie Kenntnisse zur Stabilisierung bei einfachen und komplexen Traumafolgestörungen (z.B. Seminare 2) inhaltlich vorausgesetzt werden. Dieses Seminar kann nur nach dem Besuch vom 1. Teil gebucht werden.
SEMINAR 6: Vertiefungsseminar Strukturelle Dissoziation
Zielgruppe und Anrechenbarkeit
PsychotherapeutInnen – das Seminar entspricht den Fortbildungsrichtlinien des BMG
ÄrztInnen mit PsyIII-Diplomwerden – es werden 16 fachspezifische DFP Punkte angerechnet
PsychiaterInnen – es werden 16 fachspezifische DFP Punkte angerechnet
Klinische PsychologInnen – Die Fortbildung entspricht den Fortbildungsrichtlinien des Bundeministeriums für PsychotherapeutInnen und klinische PsychologInnen im Umfang von 16 EH.
MusiktherapeutInnen in eigenverantworlicher Ausübung
SEMINAR 7 Traumafolgestörungen nach Akutereignissen: Erscheinungsbilder und frühe Interventionen
Teilnahmevoraussetzung: Wir möchten Sie informieren, dass Kenntnisse im Bereich der Psychotraumatologie und Traumatherapie (z.B. Seminar 1) sowie Kenntnisse zur Stabilisierung bei einfachen Traumafolgestörungen (z.B. Seminar 2 Teil 1) inhaltlich vorausgesetzt werden.
SEMINAR 8: Traumaspezifische Diagnostik
Teilnahmervoraussetzungen: Grundkentnisse im Rahmen der Psychotraumatologie (zB.: Seminar 1 - Grundlagen) sind von Vorteil.