Zielgruppe
- PsychotherapeutInnen
- ÄrztInnen mit PsyIII-Diplom
- PsychiaterInnen
- Klinische PsychologInnen
- MusiktherapeutInnen in eigenverantwortlicher Ausübung
Inhalt
Das Protokoll TASSE und die bindungsorientierte Aufarbeitung von frühen Traumatisierungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen
Ein Trauma entsteht, weil ein Mensch „damals“ mit dem belastenden Ereignis alleine gelassen wurde und ihm somit schutzlos ausgeliefert war.
Das „Damals“ liegt meistens in der frühen Kindheit unserer Patienten.
Folglich wäre es doch naheliegend, das Trauma so aufzuarbeiten, dass es dem Kind von „damals“ möglich wird, die traumatische Situation zu bewältigen.
Mit Schutz, Trost, Halt und unserem Verständnis, dass das Kind von „damals“ die Schuld als Erklärung brauchte, um das Unerklärliche, was ihm angetan wurde, zu verarbeiten. Bei einer Bindungstraumatisierung gehen die Kinder den Weg der eigenen Schuldzuweisung, um eine Möglichkeit zu erhalten weiter leben zu können. Diese Schuld finden wir in all unseren Traumapatienten wieder.
Hier setzt das Protokoll TASSE an. Es ist ein sehr kurzes EMDR-Protokoll mit dem es möglich wird, das Trauma mit einer korrigierenden Bindungserfahrung aufzuarbeiten und am Ende die Selbstbeschuldigung aufzulösen.
Für die meisten Patienten ist es eine neue Erfahrung während der Trauma-Aufarbeitung Trost, Schutz, Sicherheit und sich verstanden fühlen, durch eine korrigierende Bindungserfahrung zu erhalten.
Jeder Buchstabe des Wortes TASSE steht, für eine Einwebung, so z.B. das „T“ für den Trost. Die Einwebung Trost wird mit einer positiven und korrigierenden Bindungserfahrung beim durchprozessieren verknüpft.
Das Protokoll ist bewusst kurzgefasst, um die Motivation für die Aufarbeitung beim Patienten aufrecht zu erhalten. Das Protokoll TASSE wird von den Teilnehmern der Fortbildung in Kleingruppen geübt.
Zum Konzept der Fortbildung gehört die Aufdeckung von frühen Traumatisierungen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen.
Somit wird es der Therapeutin/ dem Therapeuten möglich, ein Wissen über die frühen Traumatisierungen zu erlangen, auch wenn es keine Personen gibt, die Auskunft geben könnten.
Ein weiterer Bestandteil der Fortbildung ist es, Dissoziationen bindungsorientiert mit unseren Patienten aufzuarbeiten und die Trigger der Patienten als Auskunftsmöglichkeit zu nutzen, was unseren Patienten in der Vergangenheit passiert ist.
Zur Veranschaulichung tragen Filme, Fallbeispiele und Übungen bei.
Der theoretische Anteil gibt Einblicke zur Bindungstheorie, zu Bindungstraumatisierungen, zu Dissoziationen und Triggern, zur Arbeit mit Patienten mit dissoziativen Persönlichkeitsstörungen, sowie Patienten mit komplexen Traumatisierungen und den Grundelementen der Anteilsarbeit.
Das Konzept lässt sich ebenfalls bei Patienten mit Schmerzsymptomatik oder chronischen Erkrankungen anwenden.
Wünschenswert für die Teilnahme wäre ein traumatherapeutische Wissen und Grundkenntnisse über EMDR.